«Und wieso kaufen Sie bei uns?»

Carlo Fryberg (62) aus Tavanasa (GR), Logistikfachmann, in seiner Freizeit wann immer möglich auf der Skipiste anzutreffen und abends oft stundenlang und leidenschaftlich am Herd.

Rhoneblut: Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie «Schweizer Wein» hören?
Carlo Fryberg: Vordergründig kommen mir da sofort die klassischen Schweizer Weinanbau-Gebiete mitsamt ihren Klischees in den Sinn. Einfache Landweine. Ostschweizer zum Wurst-Käse-Salat, Tessiner Merlot im Grotto zum Risotto, Walliser Fendant zum Raclette und der Waadtländer Chasselas zum Fondue. Aber dann eben auch die unglaubliche Vielfalt an Traubensorten und die laufend verbesserte Qualität der Schweizer Weine.

RB: Und beim Begriff «Walliser Weine»?
CF: Da wird’s nun eben ganz spannend, weil es neben den «klassischen» Traubensorten Pinot noir, Gamay und Fendant so viele einheimische Sorten gibt. Cornalin, Humagne rouge, Petite Arvine und so weiter.

RB: Und zu «Albert Mathier & Söhne AG»?
CF: Das sind ganz Vergiftete. Sorry, wenn ich das so sage. Aber das sind Tüftler und Perfektionisten. Und zwar über die ganze Palette gesehen. Von den klassischen Sorten über die Walliser Spezialitäten bis zu den Orange-Weinen. Die vergraben diese Ton-Amphoren, hinein mit dem Wein, Deckel zu und hoffen, dass es was wird. Wahnsinn.

RB: Bitte erzählen Sie uns von Ihrem Wein-Highlight der letzte zwölf Monate, einem besonderen Genussmoment mit einem Mathier-Wein.
CF: Ja, eben, dieser Amphoren-Wein, ein Weisser war’s. Zusammen mit einem Pilzragout. Selbstverständlich selber gesammelte Pilze. Also, nur die Pilze sind ja schon der Hammer. Aber mit einer Flasche Amphore® blanc ergibt sich eine ganz neue Geschmacksdimension.
Himmlisch.

RB: Können Sie sich erinnern, wann, wie und wo Sie auf den Weingeschmack gekommen sind?
CF: Bei uns zuhause kam eigentlich immer schon Wein auf den Tisch. Für uns als Kinder war das natürlich tabu, aber nach der RS kam ich so langsam auf den Geschmack. Während der RS, naja … Hauptsache ein bisschen Alkohol. Sie wissen vielleicht, was ich meine. Aber danach, zu einem feinen Essen, war mir ein Bier einfach zu wenig. Mich dünkte es fast schade, zu einem aufwendig gekochten Essen keine ebenbürtige Qualität im Glas zu haben.

RB: Eines Ihrer Hobbies ist das Kochen. Verraten Sie uns eines Ihrer Rezepte, bei dem der Wein eine entscheidende Rolle spielt.
CF: Neben der bereits erwähnten glücklichen Vermählung von Pilzen und Orange-Wein fasziniert mich immer wieder, wie gut sich Weine mit etwas Restsüsse mit asiatischen Speisen vertragen. Für einen Wein, der mitgekocht wird, gilt ebenso die Qualität wie beim Trinken. Ein weisser Kochwein für ins Fondue: ok. Aber zum Beispiel bei Schmorgerichten mache ich keine Kompromisse.

RB: Wie sieht Ihre persönliche Top-5-Liste der Weine aus? Sie müssen sich dabei nicht auf Weine aus unserem Haus beschränken …
CF: Ein Barbaresco von Angelo Gaja aus dem Piemont oder ein Sauternes (es muss ja nicht gerade ein Château d’Yquem sein) aus dem Bordeaux sind gesetzt. Dazu vielleicht ein Malanser Pinot aus der Bündner Herrschaft. Da drückt wohl ein bisschen die Heimatverbundenheit durch. Sicher dazu gehören aber auch der Domaine de Ravoire® rouge und die Amphoren-Weine der Albert Mathier & Söhne AG. Speziell, aber bei mir zurzeit hoch im Kurs.

RB: Wenn Sie sich entscheiden müssten: weiss, rot oder rosé?
CF: Noch vor ein paar Jahren wäre meine Antwort ganz klar Rotwein gewesen. Unterdessen wähle ich aber immer mehr nach dem entsprechenden Menü aus. Aber ohne Angabe eines Gerichtes bleibe ich wohl beim Rotwein.

RB: Schwer oder leicht?
CF: Schon eher etwas Gehaltvolleres.

RB: Schweiz, Frankreich, Italien, Spanien, USA oder Australien?
CF: Da bin ich ganz in Europa zuhause. Auf Reisen in Übersee gerne dort heimische Tropfen, aber sonst sind Frankreich und Spanien schon meine Favoriten. Mit einem grossen ABER. Der Schweizer Wein schleicht sich still und leise ran und hat meiner Meinung nach qualitativ schon zu verschiedenen Provenienzen aufgeschlossen und einige vielleicht sogar überholt.

RB: Und zu guter Letzt: Wieso kaufen Sie Wein von der Weinfamilie Albert Mathier & Söhne?
CF: «A matter of trust». Eindeutig. Was für Kriterien gibt es überhaupt, neben dem eigenen Geschmacksempfinden? Der Preis allein kann’s nicht sein. Das Preis-Leistungs-Verhältnis? Da sind wir wieder beim individuellen Geschmack. Aber ein Weinproduzent, der eine solch dichte Produktepalette auf hohem Niveau präsentiert und trotzdem geerdet und bodenständig bleibt, der verdient mein Vertrauen. Und das wurde auch noch nie enttäuscht. Voilà.